Eigentlich habe ich schon einen Beitrag geschrieben, dazu wie Flauschi die ersten Schritte in der Eishalle gemacht hat. Aber die aller-allerersten Schritte waren ja im Prinzip die auf dem Gartenteich.
Das war ein unglaublich kalter und windiger Tag zu Weihnachten 2021. Es war kein schöner Tag, weil alle aus privaten Gründen ziemlich deprimiert waren. Der Schnee hatte alles mit einer Dicken Schicht Ruhe überzogen und Schneewehen zogen über die Feldwege vorm Haus.
Die Stadien waren gerade alle geschlossen, entweder wegen der Feiertage oder wegen der 2021er Maßnahmen… Und irgendwer hatte dann plötzlich die glorreiche Erinnerung, dass sich im Garten ja ein Teich befand. – Da war Flauschi dann nicht mehr zu halten. Wir mussten alle raus und hinterher, unterm Baum die Dinger anziehen und dann auf der vereisten Pfütze erste Rutschversuche unternehmen.
Wie Flauschi sich gefreut hat, braucht man glaube ich nicht weiter zu beschreiben. Das Bild sagt alles. Den Wolli* wollte sie auch unbedingt anziehen. (Stellt sich raus, die Dinger sind okay für den Sport in der Gruppe, auch draußen, für eisige Wintertage auf dem wilden Eis ist es allerdings viel zu kalt… just saying.)
Irgendwie war mir in dem Moment klar, aber auch nicht, was da noch auf uns zukommt. Nach Monaten, die mein Kind mich genervt hatte, dass ich endlich Schlittschuhe kaufen sollte, hatte ich ihr diese Dinger besorgt und mir ein paar »Vintage-Schlittschuhe« dazu. Aber wo würden wir die dann benutzen?
Ich hatte vor dem Kauf nachgeschlagen, wo überhaupt in München Eislaufen möglich sein würde, und zum Glück hatte das Polarium in Germering offen. Alles andere schien erstmal nur für ernsthafte Sportler und Vereine zugänglich… Und um ehrlich zu sein, der Ausblick auf ein volles Stadion an einem Sonntagmorgen war schon damals kein Grund für mich lieber aufzustehen. Aber davon hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch gar gar keine Ahnung. Es war einfach nur niedlich zu sehen, wie sie sich freute.
Am Schluss wollte Flauschi gar nicht mehr an die Hand, sondern nur auf dem Eis rumstehen und chillen. Es ist schon komisch, wie schnell manche Sachen gehen. Oder wie so ein kleines Geschenk so eine Lawine an Entwicklungen lostreten kann, die man gar nicht geplant hat.
Klar war ich als Kind auch Eislaufen. Jeden Winter eigentlich. Das gehörte irgendwie dazu. Aber auch nicht. Es war Winterkultur. Es war nichts Besonderes, nichts worin man versuchen musste gut zu sein oder besser als andere. Wie Eis essen oder eine kleine Radtour fahren. Man macht es halt, wenn man gerade Lust drauf hat. Es ist schon verrückt, wie sich in weniger als einem Jahr dieses, unser Bild, von Eislaufen komplett verändert hat.
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