Heute war ein komischer Tag im Vereinstraining. Die Elterngruppe teilte sich in zwei Hälften. Die, die fahren können… und »uns«. Weil nicht so viele Trainer da waren, hatten wir ziemlich viel Freiraum und übten so vor uns hin, während unsere Trainerin sich mit den fortgeschritteneren Herrschaften beschäftigte.
Ich bin ja so ein Mensch, der eher Antrieb von seinem Coach braucht. Allein prokrastiniere ich nur auf dem Eis und übe bestenfalls das, was ich schon einigermaßen kann, aber mit Faultier-Technick (=nur das Nötigste bewegen). Mein Mann hingegen fand es super. Den hatten wir ja erst vor ein paar Wochen angefixt und er war jetzt ca. das 5. Mal auf dem Eis. In ihm scheint ein Eiskunstläufer verloren gegangen zu sein.
Jedenfalls hat er unglaublich schnell Fortschritte gemacht und sich irgendwie richtig gut eingefunden in den Sport. Er wollte gar nicht aufhören rückwärts zu fahren (Roller bzw. halbe Zitronen). Mir hingegen tat noch das Knie von vorgestern weh. Die MVG hatte ihren Streik auf meinen Trainingstag gelegt (haha, joke’s on me, jeder Tag ist Trainingstag) und ich bin 16 km hin und zurück zur Olympiahalle gegurkt. Radfahren ist echt schlimmer für die Knie als eine Stunde lang halbgare Loops springen. Vor allem, wenn man so doof ist wie ich und falsch abbiegt und über diesen bescheuerten Olympiahügel fährt statt gerade am See vorbei. Wer’s nicht im Kopf hat halt…
Dreierschritt-Diskussionen
Ich versuche also einmal festzuhalten, was ich gelernt habe:
Beim Dreierschritt darf ich die Arme halten wie ich will. Gegenposition zu Beginn gilt wohl als hübscher, aber gleicher Arm wie Lauf-Bein vorne ist auch okay. (Also im Fall von RFO-3-Turn wäre das der rechte Arm von, oder Gegenposition = linker Arm vorn).
Ich habe es von YouTube und meiner Online-Trainerin und so ziemlich jedem Buch aber so gelernt, dass man immer den Kreis umarmen soll. Das habe ich dann auch mit unserer Trainerin besprochen und mein Verständnis ist jetzt das, dass es keine strikten Regeln hierzu gibt, diese Technik aber eben ästhetischer wäre. Aber auch schwieriger.
Ich muss sagen, dass ich es andersherum (aus der Gegenposition) schwieriger finde. Ich werde das auch irgendwo noch mal zusammen fassen. Ich liebe einfach Details und die technische Seite vom Eiskunstlauf interessiert mich einfach.
Bitte schön übersetzen
In meiner letzten Eislaufstunde hatte ich auch schon rückwärts übersetzen geübt. Ich habe das viel zu sehr vernachlässigt und bin froh, dass die Trainer drauf bestehen und wir es jede Stunde üben.
Mein Problem ist, dass ich zu schnell werde und dann nach hinten kippe. Ich kann das bei hoher Geschwindigkeit nicht gut kontrollieren. Aber auch meine Abstoßtechnik ist noch nicht da, wo sie sein soll. Zwar Welten besser als zu Saisonbeginn, wo ich mich kaum getraut hatte, überhaupt rückwärts zu fahren. Aber man sieht noch, wie wenig Vertrauen ich in die Bewegung habe. Ich bin einfach froh, wenn das Bein endlich drüben ist und mit einem lauten Klack landet es da, als würde der Schlittschuh sagen: Meine Fresse, endlich isses vorbei!
Der Trick, den ich lernen muss, scheint zu sein, den Abstoß richtig und nicht zu schnell zu machen. Der abstoßende Fuß (was ja dann das freie Bein wird), darf nicht zu weit nach außen ziehen, sondern eher nach vorn und eben richtung überkreuz, wobei man mit dem fahrenden Fuß auf eine tiefe Innenkante gehen soll.
Von Tiefe kann bei mir und meinen Kanten keine Rede sein. Allerdings entschuldigte ich meine eiskunstläuferische Oberflächlichkeit mit der Tatsache, dass ich meine »Draußen-Schuhe« anhatte und zu dünne Socken. Ich war wirklich ziemlich locker in den Schuhen und nichts saß. Solche Tage gibt es einfach. Da ist dann der Wurm drin und man kommt sich nur noch dumm und unfähig vor. Vergeht auch.
Letztlich bin ich für jeden extra Trainingstag dankbar, und es ist irgendwie auch cool, dass jetzt die komplette Familie Schlittschuh fährt. Wieder so eine Sache im Leben, an die ich in zehn Jahren nicht gedacht hätte, wäre mein Kind nicht mit ihrem Schlittschuhwunsch um die Ecke gekommen…
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