Nach dem ersten und zweiten Online Eiskunstlauf-Training war heute das dritte. Ich hatte in der Zwischenzeit kaum Zeit zu üben. Nur Off-Ice-Training war möglich, weil das Prinzregentenstadion schon wieder zu ist. Deswegen war ich noch mal beim Erwachsenen-Eiskunstlauf im Olympiastadion. Allerdings war es dort extrem voll und ich habe nicht alles gemacht, was ich wollte…
Übersetzen vw + rw
Beim Übersetzen haben wir heute noch mehr an Feinheiten gefeilt. Ich habe mich diesmal auch vorher schon aufgewärmt. Ich kann übersetzen, aber irgendwie kostet es mich immer noch Überwindung. Es war also ganz gut, dass ich das vorher schon geübt hatte.
Im Gegensatz zum Gruppentraining fahre ich hier übrigens nicht minutenlang bis zur Ermüdung im Kreis, sondern ich fahre solange ich gute Technik habe und nach ein paarmal vorfahren wird sofort diskutiert und korrigiert. Im Vereinstraining habe ich immer das Problem, dass ich mehr oder weniger mir selbst überlassen bin. Es gibt zwischendurch kurze Hinweise, aber es ist ja auch gar nicht die Zeit da, auf jeden Einzelnen einzugehen… Ich merke diesen Unterschied wirklich und es bringt mir enorm viel, diese Sachen gezielt zu üben und mir Ideen für Verbesserungen einfach für später zu merken und dann allein weiter dran zu arbeiten.
Rückwärts übersetzen ist immer noch holprig aber nicht mehr so schlimm wie letzte Woche und ich bin ehrlich gesagt ziemlich zufrieden damit. Meine Trainerin war auch positiv überrascht. Und ich habe es mir im Video dann auch angeschaut und muss sagen: Es sieht definitiv nicht schön aus. Aber schöner als das, was ich vorher fabriziert habe auf jeden Fall!
Dreierschritte
Mit den Dreiern habe ich nach wie vor das Problem, dass das Einlaufen nicht stabil genug ist und ich die Position nicht lange genug halte. Diesmal haben wir das mit Gegenposition gemacht und ich bin jetzt noch verwirrter als vorher, aber letztlich ist mir auch irgendwo egal, wie herum ich diesen Schritt nun mache. Wichtig ist, die Balance zu finden. Alles weitere werde ich für die Kürklasse-8-Prüfung dann sowieso noch mal gezielt und vor Ort üben und genau nachfragen müssen.
Der Dreierschritt soll ja auf einem Halbkreis stattfinden (oberste Skizze). Ist allerdings leichter gesagt als getan. Man muss wirklich gut auf der Außenkante sein und darf dann nicht zu aggressiv den Dreier forcieren, sonst überrotiert man beim Auslauf (was ich immer mache). Dagegen arbeiten kann man mit der Gegenposition…
Mein Dreier ist also eigentlich immer zu früh (mittlere Skizze), und beim Auslauf steige ich dann zu schnell um. Ich kann das verlängern, aber dann ist dafür die Technik in der Drehung selbst schlechter (Position des Beins, Schultern etc.). Ich habe auch mal gelernt, dass die 1. Skizze ein »englischer Dreier« sei, die letzte wäre aber der eigentliche Dreierschritt. Ich habe keine Ahnung ob das stimmt und wie universell das ist. Aber offenbar gibt es Leute, die die Wende + anschließend längeres auslaufen auf dem drehenden Bein so nennen. Für mich ist letzteres natürlich einfacher, da links mein Landebein ist.. Aber wer will schon einfach?
Kantenwechsel
Anschließend habe ich meine Trainerin gefragt, ob wir einen Kantenwechsel-Übung machen könnten. Der Grund dafür ist, dass ich ja eh schwache Kanten habe. Und diese Übung macht mein Kind auch in der Fördergruppe – als warum nicht? Wird schon seine Berechtigung haben, dass die kleinen Leistungssportler das machen. (Und: Es sieht cool aus…)
Es stellte sich als ziemlich schwer zu erklären raus und ich habe jetzt auch mal versucht, das aufzuzeichnen:
Da ich mir nicht ganz sicher war, was die Kinder üben (und manche Kinder sich selbst nicht sicher zu sein scheinen), habe ich mir zwei Möglichkeiten überlegt, die sinnvoll zu üben sein könnten. Der wichtige Teil ist ja der Kantenwechsel am Wendepunkt (COE = change of edge). Im Prinzip sollte man alle Kentenwechsel können, daher ist eh egal, was man macht. Mich bockt das einfach und deshalb möchte ich es üben.
1. Möglichkeit: Immer der gleiche Fuß außen auf innen und zurück
2. Möglichkeit: Kantenwechsel innen auf außen, li/re Fuß im Wechsel
3. Möglichkeit: wie 2 aber außen auf innen
Ich denke, dass die beiden letzten am besten sind, einfach aus dem Grund, dass man beide Beine in einer Übung hat und konsistent aber die gleiche Art von Kantendwechsel übt. Das erscheint mir einfach logischer… Und ich meine auch, was die Kinder da immer üben ist RFO → RFI und LFO → LFI im Wechsel (also 3).
Eine kleine Anmerkung hierzu…
Ich finde es einfach nur krass, wie wenig gute LIteratur es dazu gibt. Diese Übung ist so basic, und trotzdem gibt es kein einziges deutsches Buch über Eiskunstlauf, in der sie vorkommt. Eiskunstlauftechnik wird auf dem Eis gezeigt und anschließend kann man es nirgendwo nachlesen. Und dann wundern sich die Trainer, warum man Videos guckt und irgendwelche Sachen falsch lernt. Ich würde mir wirklich wünschen, dass ich das irgendwo nachlesen könnte oder solche Skizzen finden würde. Gerade bei den Basics. Ich muss mir ja wirklich all das einzeln erschließen, denn ich habe nicht mehrmals wöchentlich die Möglichkeit von 1:1-Training und selbst dann habe ich nicht immer die Möglichkeit, das alles im Detail zu besprechen und zu verstehen, weil die Zeit beschränkt ist.
Wie dem auch sei… In meinem Online-Eiskusntlauftraining haben wir dann erstmal nur diese S-Kurve geübt, auf der der Kantenwechsel stattfindet. Die Schritte davor und danach sind Chassés. Chassés sind echt super praktische Lückenfüller, egal wobei. Man kann quasi immer einen reinschmeißen. Ich liebe Chassés.
Zu Pirouetten sind wir heute gar nicht mehr gekommen, und ich war schon fast traurig, obwohl ich sie ja überhaupt nicht gern mache. Aber ich möchte sie gern besser können. Es gehört einfach dazu!
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