Die ersten Schlittschuhe: Jackson Glacier 350, Gr. 28 (11)

Mein Kind will Schlittschuhe

Mein Kind wünscht sich Schlittschuhe, seit wir aus Schweden zurück gekommen sind. 2020 und 2021 haben wir dort den Sommer verbracht. Drei Monate, erst ein Roadtrip bis nach Kiruna, dann dort gewandert, zurück, und noch zwei Monate in einem Haus von Freunden in Skåne.

Während dieser Zeit habe ich abends oft am Laptop gesessen und gearbeitet. Und wenn ich dann fertig war, habe ich mich zu meinem Kind aufs Sofa gesetzt und wir haben zusammen einen schwedischen Kinderfilm geguckt. Besonders geliebt hat sie Bara roligt i Bullerbyn, Kinder von Bullerbü (by heißt Dorf und buller heißt Krach übrigens). Aber nicht die »neue« Version, sondern die von 1961. Die hatte ich für ein paar-zig Kronen (oder wie sagt man das, wenn’s ×10 ist? 10 kr sind ungefähr 1€) im ICA (lokalen Supermarkt) gekauft.

Bullerbyn lief dann ziemlich öfter als geplant; das Kind war begeistert. Hängen geblieben war sie v.a. auf der Folge mit dem Titel Lasse trillar i en vak. Das heißt: Lasse fällt in ein Eisloch. Besagtes Eisloch wurde in einen See gesägt, damit man Eis fürs Kühlhaus extrahieren konnte. Es war aber noch kalt genug zum… richtig… Schlittschuhlaufen auf eben diesem See.

Die Kinder machen dann Pirouetten und haben Spaß und der liebe Lasse, naja, der macht mehr oder weniger nur Blödsinn und fährt immer haarscharf an dem blöden Loch vorbei, bis natürlich das unvermeidliche passiert. Nach feuerwehrbelehrungswürdiger Vorzeigerettungsaktion muss der Gute sich zu Hause im Bett erwärmen und sein blaues Auge vom Spontankontakt mit der Lochkante auskurieren.

Ausgerechnet diese Folge animierte dann mein Dreijähriges kurzfristig zum Wunsch nach Schlittschuhen. Dachte ich jedenfalls. Nach einem halben Jahr bebettelte sie mich aber immer noch mit den Schlittschuhen, die ich ihr endlich kaufen sollte. Und dann wurde es Winter.

Also rang ich mich durch, von Vinted ein paar gebrauchte Jacksons (Jackson Glacier 350*, wird glaub ich nicht mehr hergestellt) für Weihnachten zu organisieren. Es gab ein kurzes Anprobiertreffen am Sendlinger Tor zur Hölle (keine Ahnung, wann die diese Baustelle mal geschissen kriegen, aber ich bezweifle ja, dass ich es noch erlebe). Ich war völlig ahnungslos, aber die Dinger sahen zumindest aus wie Schlittschuhe. Mir wurde versichert, dass nur ein Kind sie benutzt habe und sie noch sehr gut in Schuss wären. Im Nachhinein würde ich eher sagen, es waren vielleicht noch zwei Schliffe drin und der erste Winter war das für diese Schuhe eher auch nicht. Aber sie waren okay.

Und die gab es dann zu Weihnachten. The rest is history. Oder wird noch history, keine Ahnung (ich lege mich grundsätzlich nicht auf die Zukunft fest).

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