»Eiskunstlauf-Basics« – Buch-Rezension

Da es auf dem deutschsprachigen Markt so wenig zu lesen gibt, dachte ich, dieses Buch wäre vielleicht sinnvoll. Und es war das erste Buch, das ich mir über Eiskunstlauf gekauft habe, als mein Kind damit angefangen hat.

Ich wollte Technikfragen nachlesen, wirklich ganz essentielle und banale Sachen, wissen ob und was ich richtig oder falsch mache usw. Leider war das Buch dafür absolut nicht hilfreich, denn es ist mehr ein loses Nachschlagewerk als ein Wissensspeicher.

Als Anfänger braucht man ja vor allem saubere Definitionen und genaue Anleitungen. Und mit der zunehmenden Menge an Autodidakten in allen Sportarten weltweilt, nicht nur Eislaufen (und das ist jetzt auch schon seit > 10 Jahren so) sollte man eigentlich erwarten, dass es mehr und bessere Ressourcen gibt. Aber Fehlanzeige.

Eiskunstlauf lernt man immer noch im Verein und, naja, auf YouTube. Zumindest sehe ich viele Leute, die Videos gucken und es dann versuchen nachzumachen. Und was das angeht, kann ich nur sagen: Dieses Buch kann man sich getrost sparen. Ihr lernt nichts aus diesem Buch, was ihr nicht auch auf YouTube „lernen“ könnt.

Das, was man sich selbst beibringen kann, lernt man auf diversen YouTube-Kanälen meiner Meinung nach sogar besser. In den Buch „Eiskunstlauf-Basics“ werden wirklich nur Sachen erklärt, die man nach 1× Googlen bereits weiß:

  • welche Sprünge es gibt, Pirouetten und andere Elemente ganz kurz vorgestellt
  • nutzlose komplett banale Tipps wie Schuhe binden (auch dazu findet man bessere Tipps, und abgesehen davon haben alle Schlittschuhe ein Manual, in dem das auch noch mal wesentlich detaillierter steht)
  • von welcher Kante welcher Sprung abgesprungen wird (hat man auch nach 30 sek Lesen kapiert, braucht man kein Buch für)
  • Übersicht über Prüfungen etc. (steht alles in den Regelwerken der DEU, und zwar genauer und besser, und das Buch erklärt es auch nicht so, dass man das kryptische Eislaufdeutsch irgendwie besser verstehen würde, also ist es wirklich nur Copy-Paste mit ein paar redundanten Umformulierungen)

Im Großen und Ganzen kann ich nicht viel Positives über das Buch sagen. Als kompletter Anfänger war es zu hoch für mich, als Fortgeschrittene war es zu banal. Für totale Neulinge im Eiskunstlauf, die noch nicht einmal geradeaus fahren können, empfehle ich deshalb eher das Buch „Lust auf Eiskunstlauf„* (zur Rezension) und die hier verlinkten YouTube-Kanäle.

Das Buch greift einfach sehr viele Bereiche auf, aber geht nirgendwo genug ins Detail. Um sich einen Überblick zu verschaffen, ist es schon zu tief drin im Eiskunstlauf-Jargon. Und für Fortgeschrittene ist es überflüssig, weil die das alles, was hier diskutiert wird, auch so mitbekommen. Letztlich frage ich mich echt, an wen sich das Buch eigentlich richten soll. Ich habe es enttäuscht weggelegt.

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