Schnuppertraining in der Laufschule

Schnuppertraining und Eiskunstlauf für ungelenkige Mütter

Wenn du nicht mehr drei bist, ist das ja schon spät, um Eislaufen anzufangen. Ja, ich weiß, alle ambitionierten Späteinsteiger bekommen da jetzt ganz laute Gedanken zu. Aber es bleibt was es ist. Man ist nicht nur steifer, man hat auch einfach weniger Zeit als Erwachsener, und Fallen tut mehr weh aus größerer Höhe.

Trotzdem war es mir wichtig, mich zusammen mit meinem Kind zum Eislaufen anzumelden. Es war etwas, das sie mit mir machen wollte und nicht allein, und wir waren von Anfang an zu zweit auf dem Eis. Als klar wurde, dass sie öfter als am Wochenende Eislaufen will, haben wir uns also durchgerungen, bei einem Verein vorbei zu schauen und ein sog. Schnuppertraining zu machen.

Einladung zum Vereinstraining vom MEV

Schnuppertraining heißt nur, dass man hin kommt, sich vorstellt und dann in eine Anfängergruppe geht und mitmacht, so gut es halt geht. Um zu sehen, ob einem der Verein passt oder nicht. Das kann man zweimal machen, danach muss man sich entscheiden.

Wir sind im MEV, dort gibt es sowohl stadiongebundene Zehnerkarten als auch die reguläre Jahresmitgliedschaft vom Verein. Mein Mann hat zB. eine Zehnerkarte, weil er seltener Laufen geht als wir. Mit jedem Familienmitglied wird die Mitgliedschaft übrigens deutlich günstiger.

Flauschi beim Schnuppertraining

Unser erstes Schnuppertraining war ein großer Spaß für mein Kind und für mich eher eine Zeitreise in den Sportunterricht. Ich habe mich noch nie so deplatziert, untalentiert und lächerlich gefühlt. Aber noch weniger als das wollte ich am Rand stehen und meinem Kind zusehen, für eine Stunde in der Kälte. Das war mir dann auch zu blöd.

Ich gucke mir gern alte Videos an von dieser Zeit, weil es einfach so lustig ist, wie absurd schlecht ich war. Ich bin zwar gewöhnt, im Sport keine Komplimente zu bekommen, aber wenn ich mich selbst sehe, denke ich mir, dass ich für diese Leistung auch wirklich keine verdient hatte. Ich hatte ungefähr die Haltung eines kaputten Streichholzes und die Körperspannung von Gummilitze…

Trotzdem war’s ein netter Einstieg. Für mich war das schon ziemlich seltsam, einem Sportverein beizutreten. Ich hatte mich nie als der Vereinstyp gesehen. Mehr so ein Einzelgänger und aktiver Freizeitgedöns-Nachgeher. Wandern und Laufen und Fitnessstudio, okay. Aber Eislaufen?

Nun gut, aber irgendwie wurde trotzdem ziemlich schnell klar, dass es entweder Eislaufen im Verein oder elends volle öffentliche Eislaufzeiten werden würden. Und so habe ich versucht mich in die Peinlichkeit hineinzufinden, die damit einhergeht, dass man sich mit Ende 30 entblödet, vor einer Horde anderer Eltern fast deren Kinder über den Haufen zu fahren.

Jup, kein Witz, ich war in der Gruppe mit den Dreijährigen. Da durfte ich dann um Hütchen fahren, Zitronen üben und Schlangenlinien machen. Ich kann mir bis heute nicht erklären, warum genau ich dabei geblieben bin. Eigentlich war das extrem demoralisierend. Ich nehme an, dass ich das nur meinem Kind zu verdanken habe, die mir irgendwann erklärte sie würde am liebsten jeden Tag Eislaufen gehen.


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