In diese Beitrag geht es im allgemeine Eiskunstlauf-Ausrüstung und Zubehör, aber hier in der Übersicht findest du noch mehr zu Kleidung, Schlittschuhwahl und so weiter.
Eiskunstlauf-Training bedeutet nicht nur Training auf dem Eis, sondern auch sog. „Trockentraining“ oder Off-Ice-Training. Allein dafür sind einige Accessoires schon hilfreich bis erforderlich. Die hier besprochenen Dinge benötigst du aber als Anfänger nicht. Am besten ist, du lernst erst einmal die Basics. Wie in etwa die Lernkurve beim Eiskunstlauf allgemein aussieht und in welcher Reihenfolge man zB. die Sprünge lernt, kannst du auch hier nachvollziehen.
Kufenschutz
Harte Kufenschoner
Absolut unvermeidlich ist es, Kufenschoner zu besitzen. Es gibt zweierlei Schoner, „soft guards“ und „hard guards“. Die weichen Schoner sind zur Aufbewahrung und dem Aufnehmen von Flüssigkeit nach dem Training (vorher abwischen bitte). Die harten Schoner sind zum Rumlaufen, da man mit bloßen Kufen niemals durch die Eishalle latschen sollte. Von draußen werden v.a. im Winter Steinchen und Schmutz reingeschleppt, die einen mehrere Anschliffe kosten können, wenn man draufsteigt.
Bei den Kufenschonern gibt es drei große Marken:
- Verstellbare harte Kufenschoner, zB von Guardog
- Abgerundete harte Kufenschoner, zB von Rockerz
- Edea E-Guards¹
Ich habe die ganz normalen und bin total zufrieden damit. Die mit Duft kann ich übrigens nicht empfehlen, außer man möchte Kopfschmerzen.
Die Edea-Guards sind auch ganz nett, allerdings wie fast alle EDEA-Produkte mehr overhyped und trendy als wirklich technisch überlegen (abgesehen von deren Spinner, der ist toll). Außerdem passen sie nicht über mehrere Größen im Gegensatz zu den anpassbaren Guards, die ich habe, was jetzt zB. für Kinder eher sinnvoll ist.
Die Rockerz Schoner sind genauso wie die von Guardog aber abgerundet, so dass man angeblich in den Schlittschuhen besser herumlaufen kann. Ich denke aber auch das ist eher ein Gimmick, ich hab’s bisher in zwei Jahren noch nicht vermisst.
Weiche Kufenschoner
Neben den harten Guards braucht man noch ein Paar weitere Schoner für die Schlittschuhe, die weichen Schoner oder „soft guards“. Diese braucht man:
- zum Aufbewahren der Schlittschuhe als Schutz vor Flugrost (bitte nicht in harten Schonern lagern!)
- nach dem Eislaufen und Trocknen der Kufen, zum Aufsaugen von Restfeuchtigkeit
Ich bevorzuge sie außerdem für den Transport, und mache die harten Schoner erst im Stadion dran, da die Schlittschuhe mit weichen Schonern einfach viel besser in meinen Rucksack passen. Das ist bisschen wie Tetris und jede Lücke zählt ;-D
Die weichen Kufenschoner im Bild sind von der Marke Guardog und heißen „Soft Pawz“¹. Man kann diese Art von Kufenschonern aber auch total easy selber nähen nach einem PDF-Schnittmuster.
Kufentuch
Nein, man benötigt kein spezielles Tuch, verkauft von einem Eislauf-Store, mit Glitzer dran, das das 3-fache eines normalen Waschlappens kostet. Ein Mikrofaser-Tuch oder IKEA-Waschlappen¹ tut’s völlig.
Allerdings mus ich sagen, dass ich es schöner finde, ein Baumwolltuch zu nehmen. Auch wenn überall im Eiskunstlauf ja zur Nutzung von Polyester animiert wird, ist das halt trotzdem einfach nicht saugfähig sondern eher zum Polieren von Oberflächen geeignet. Klar trocknet Baumwolle genau deshalb auch langsamer, aber das ist jetzt wirklich ein Luxusproblem.
Falls ihr euch aber eben ein schönes Tuch gönnen wollt und nicht auf den Glam verzichten möchtet, dann sind diese Seiftücher von Feiler¹ (s. auch: Herstellerseite) – ein echter Geheimtipp. Sie haben die perfekte Größe zu Schuhe putzen und sehen einfach chic aus.
Drehscheiben / Spinner
Ein Spinner war das erste Zubehör-Teil, dass ich mir als Eiskunstlauf-Anfänger gekauft hatte. Mein Lieblingsspinner ist ein Noname-Teil von Ice Expression, und zwar dieser einfache Drehteller aus Metall. Er ist angenehm schwer aber nicht zu schwer und dreht sehr leichtgängig.
Was sollte man bei Spinnern beachten?
- Kunststoff-Spinner können den Boden zerkratzen, auf Parkett, Vinyl oder Laminat usw. kann man sie nicht ohne Unterlage verwenden, was ich einfach unpraktisch finde. Ich verwende meinen fast nur zum Aufwärmen in der Eishalle.
- Drehteller simulieren dagegen eben keine Kufen-Form und fördern deshalb weniger die Balance.
Was kann man auf Spinnern üben?
Auf Drehtellern kann man einfache Pirouetten üben, auf Kufen-förmigen Spinnern wie dem EDEA eSpinner¹, den ich auch habe, kann man alle Pirouetten und auch Drehungen mit Absprung üben. Man kann diesen Spinner ebenfalls zum Balancetraining verwenden, zB. für einen besseren Flieger oder die sog. Kanone.
Springseil
Zum Warm-up ist es auch ganz nett ein Springseil zu besitzen. Im Leistungssport besitzen durchgängig alle Sportler ein Seil und es ist entweder aus Kunststoff oder Metall (Speed Rope).
Die Speed-Springseile sind nicht unbedingt für Kinder geeignet und ich habe mit meiner Tochter tatsächlich die besten Erfahrungen mit einem „Seil-Seil“ gemacht. Ganz klassisch und irgendwie nicht so prätentiös. Das reicht völlig, auch wenn manche es ungern sehen. Die leichten Kunststoffseile, wir hatten zB das hier von Decathlon, sind dann die nächste Stufe, und wer nicht genug kriegt, kann sich ein Speed Rope aus Metall mit Kugellager gönnen.
Es gibt ganze Bücher nur zu Athletik-Übungen im Eiskunstlauf oder Seil-Übungen. Das viele Sprungen dient sowohl der Ausdauer als auch dem Steigern der Sprungkraft. Ich kann es empfehlen, auch als Warm-up, weil man dann weniger friert und die Gelenke schön durchbewegt werden.
Rucksack oder Tasche?
Den meiner Meinung nach besten Eiskunstlauf-Rucksack habe ich in diesem Artikel schon ausgiebig angepriesen, aber im Grunde tut es jeder wasserdichte Rolltop-Rucksack¹. Rolltop ist meiner Meinung nach ein Muss, denn es gibt immer irgendwas, das noch mit soll, eine Jacke, die man oben drauf stopfen will, weil man plötzlich friert etc.
Die Leistungssport-Kids haben auch gern diese Züca-Taschen. Kostet einen dreistelligen Betrag, ist 100% unnötig. Sofern man nicht auf ein Camp fährt und mehrere Sets Wechselklamotten braucht und sich schämt einen Pilotenkoffer zu verwenden und nicht weiß mit dem Geld wohin, sind diese Taschen komplett overhyped. Braucht man einfach für nichts. Ist auch nicht praktischer. Ich bekomme zwei Paar(!) Schlittschuhe und die komplette Kleidung und Sportausrüstung für mein Kind in unseren Rucksack. Niemand kann mir weismachen, dass ich so einen dämlichen Rollkoffer mit Glitzeraufdruck „brauche“. Wenn es einem gefällt, klar, warum nicht. Aber ich habe lieber beide Hände frei.
Feuchtigkeit bindende Duftkissen für Schlittschuhe
Zu guter Letzt sollte man noch das Problem mit der Feuchtigkeit ansprechen. Schlittschuhe werden immer feucht beim Fahren, da sie echt dicht sind im Vergleich zu normalen Schuhen. Das Polster nimmt die Feuchtigkeit auf, aber sie wird dann nicht unbedingt auch wieder abtransportiert, immerhin haben wir einen hochgeschlossenen Schuh, und wenn der noch in einem Rucksack vor sich hin gammelt nach dem Training, dann kann es wirklich auch schimmeln im Schuh!
Wenn man also sehr oft trainiert oder ständig die Schuhe im Rucksack vergisst, dann empfehle ich, so ein Duftkissen¹ hineinzulegen, zB. von der Marke SmellWell. Aber Vorsicht, die Dinger dürfen niemals richtig nass werden, sonst tritt das Bindematerial aus. Man kann sie vorsichtig feucht abwischen aber nicht waschen. Im Endeffekt ist es ein Verbrauchsartikel. Auch wenn man sie auf der Heizung (wenn sie feucht, nicht nass sind) regenerieren kann, geht das nicht endlos, irgendwann fangen die an zu schwächeln oder zu stinken.
Tip: DIY-Schlittschuhkissen
Und übrigens: Auch das kann man selber machen. So macht ihr ein DIY-Feuchtigkeitsbindekissen für eure Schlittschuhe:
- alten Nylonstrumpf mit Natron und Reis füllen und zuknoten
- außen herum eine weitere Socke binden, fertig!
Wer Lust hat, kann noch Parfüm hinzufügen, aber Natron bindet super Gerüche, und durch den Reis klumpt es nicht. Wenn ihr es nicht mehr braucht, könnt ihr das Natron durch ein Sieb in eure Küchenspüle absieben und damit noch Putzen (ist ein Scheuermittel) und den Reis in den Biomüll entsorgen. Bestimmt viel nachhaltiger als das, was man so mit Silikapulver bekommt online… 😉
Druckstellen-Pads
Ein weiteres Accessoire, das manche nicht missen wollen, sind „Bunga-Pads“. Über die kannst du hier auch noch mehr lesen. Ich denke, dass sie für komplette Anfänger unnötig sind und das Eislaufen eher schwieriger machen, weil man weniger spürt damit. Aber wenn dir die Füße echt weh tun, könnte es eine Option sein. Es gibt sehr viele unterschiedliche Pads. Die gängigsten sind manschettenförmige Silikonpads, die man wirklich in jedem Skate-Shop bekommt oder hier¹.
¹Affiliate link.