Letztes Mal war ich in der Spinner-Training-Gruppe, und das hat mir schon extrem viel gebracht. Diesmal wollte ich eine »skating basics class« ausprobieren. Das sind 40 min Off-Ice Eiskunstlauftraining zu Hause.
Ich habe zum Glück viel Platz, aber manchmal überlege mir echt, was man mit besseren Räumlichkeiten alles probieren könnte. Es wäre klasse, eine Art Hobbykeller mit Poly-Eis zu haben. Oder mir würde auch schon reichen, wenn in meinem Gym nicht jeder Zentimeter zugestellt wäre mit Zeug. Es gibt keine gute Fläche irgendwo, und ich meine, ich mag diese Enge so oder so nicht. Ich finde es allgemein schön, wenn man Platz für andere freie Übungen hat und nicht nur an Geräte gebunden ist, ganz grundsätzlich.
Gruppentraining und Motivation
Vor dieser Session hatte ich schon eine Stunde Spinner-Training probiert, also mit Dreihscheibe oder Drehhilfe (zB EDEA eSpinner). Dabei hatte ich allerdings das Problem, dass das Abrutschen mit dem Edea-Spinner einem den Fußboden ruiniert. Ist nicht weiter schlimm, man kann das rauspolieren. Aber es nervt einfach. Da muss ich mir was überlegen, deswegehn habe ich das erstmal pausiert, bis ich eine Lösung habe.
Ich war ein bisschen skeptisch, was »basics« angeht, aber ich weiß auch, dass es hilft, jedes noch so banale Element auch off-ice zu üben und zwar, bis man es perfekt drauf hat, und nicht bis man es halt irgendwie hinkriegt 5/10 Malen…
Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieses Training definitiv eine gute Ergänzung war und ich es definitiv versuchen werde, ab und zu einzuschieben. Das Ding ist, dass, selbst wenn es keine so schweren Elemente sind, es einfach wichtig ist, regelmäßig was zu machen, v.a. off-season. Das sehe ich ähnlich wie mit einem Yoga-Kurs. Ich hab selbst eine Yogalehrer-Ausbildung gemacht, aber ich gehe nicht zum Yoga-Kurs um was radikal Neues zu lernen. Der Sinn ist für mich viel mehr, dass ich einfach ich was mache, und nicht nur allein in der Bude hocke, wo mich niemand motiviert, mehr zu tun als das Nötigste.
Ich bin ein großer Fan von externer Motivation. – Klar, es ist toll, wenn man intern schon genug Feuer hat, um immerzu voller Lust auf alles zu sein. Ich bin das nicht. Und ich werde das nie sein. Ich lasse mich auch nicht mehr vollquatschen, wie krass ich mich ändern kann und was ich alles an mir optimieren kann. Ich habe einfach festgestellt, dass es schneller und besser funktioniert, wenn mir jemand sagt, was ich tun soll – und nachfragt, ob ich es getan habe. Genau dafür sind solche Kurse klasse.
Ablauf des Off-Ice Eiskunstlauftrainings
Die Inhalte der Stunde waren:
- Vorwärtslauf (forward stroking)
- Bein-Grundpositionen li. + re.
- vorwärts übersetzen (forward crossovers) bd. Richtungen
- vorwärts Crossrolls
- Mohawks
- Chassés
- hinten Überkreuzen
- Kombo:
- Chassé (re. Abstoß, li. Bein anheben)
- Abstoß re. + hinen überkreuzen (m. re. Bein)
- li. Bein nach vorne strecken (extrension)
Verwendete Utensilien
»Igelball-Kissen« bzw. Holz-Scheibe für Balance-Übungen:
Off-Ice-Übungen
Vorwärtslauf
Forward strokes gingen eigentlich ganz gut. Ich denke, diese Balance-Scheiben-Version ist definitiv sinnvoller als das einfach so auf dem Boden zu machen, da man so mehr die Hüfte + Schulter einsetzt. Es ist auch einfach wegen der Länge der Übung anstrengend, die Arme oben zu halten. Ich habe das eher unterschätzt aber merke beim Training auf dem Eis immer, dass mir die Arme relativ schenll weh tun. Dann lässt man sie hängen, und damit korrigiert man dann auch nicht mehr die Schulterposition!
Bein-Positionen
Eigentlich sollte diese Übung auf einem »wobbly pillow« gemacht werden, eine Art flachgedrückter Igel-Ball¹, auf dem man balancieren muss. Ich habe sowas nicht, deswegen habe ich statt dessen meine pedalo-Holzscheibe² genommen. Ich denke, das ist fieser als der plattgedrückte Igelball, aber hat so für mich funktioniert. Flauschi hat den eSpinner von Edea³ benutzt.
Flauschi hat hier total goldig mitgemacht. Ich wollte sie erst nicht »mitnehmen«, aber sie wollte unbedingt.
Vorwärts übersetzen
Vorwärts übersetzen habe ich auf dem Eis gelernt und ich muss sagen, dass ich das einfacher finde. Aber auch hier wieder, muss ich sagen, merkt man echt, wie wichtig der Oberkörper und die Arme sind. Das hier ist noch das beste Foto von der Session, kein Witz…
Und ich finde, hier kann man schon richtig gut sehen, was ich falsch mache. Bzw. was besser werden muss, damit es schön aussieht:
Der vordere Arm ist zu hoch, der hintere zu niedrig. Ich gucke nach unten, und gehe ins Hohlkreuz. Die Schultern sind hochgezogen.
Was ich an der Stelle von meiner Trainerin meistens als Tipps/Feedback bekomme ist, mehr über den vorderen Arm/die Hand zu schauen. Und halt all das nicht zu machen, was ich oben aufgelistet habe. Es ist ziemlich krass, was das ausmacht, nur daran erinnert zu werden. Denn wenn ich das mache, egal ob auf dem Eis oder nicht, fühlt es sich immer super gut an. Ich denke mir, dass es sauber und ordentlich aussieht. Und dann sehe ich mein Video davon und denke mir nur WTF?!
Crossrolls
Dann kamen Crossrolls dran. Ich dachte erst, dass man die auf der Innenkante landen und dann schnell wechseln soll. So habe ich das auch in manchen Videos gesehen, aber wenn man schneller wird, muss man auf die Außenkante gehen und auch meine Trainerin (und die Trainer vom Verein) meinte(n), es geht nur über die Außenkante. Das macht es aber auch umso schwieriger…
Mohawks
Danach waren Einwärts-Mohawks dran. Das ist was, was ich auf dem Eis echt schlecht kann. Bzw. nur in eine Richtung (von rechts auf links = gegen Uhrzeigersinn)… Beim Off-Ice-Training wurden dann auch gleich ein paar Probleme klar. zB. dass ich eine Art Mini-Sprung mache dabei. Und das soll man nicht. Das soll eine fließende und keine ruckartige Bewegung sein. Meiner Trainerin war dabei auch wichtig, dass der Fuß, auf dem das Gewicht umgelagert wird, vor dem anderen landet. Ich werde das auf jeden Fall mal versuchen, das auf dem Eis so schön smooth zu machen…
Hinten überkreuzen
Danach kam die schwierigste Übung der Stunde. Das kann ich im Stadion nur an der Bande, und es ärgert mich. Hinten Überkreuzen… ugh. Ich hab’s nicht geschafft, mich dabei nicht nach hinten zu bewegen. Habe ehrlich gesagt einfach den Abstoß nicht kapiert. Aber was ich mitgenommen habe, war dass der Fuß vorne schön gestreckt werden muss, wie auf dem Bild unten. Ja ja ja, geht alles besser und schöner und Haltung, bla bla bla, weiß ich selbst. Der Punkt ist nicht »Oh wow, ich habe alles kapiert« sondern »Cool, ich habe was Neues gelernt«. Mit dem Ergebnis war ich dann erst mal zufrieden.
Step Combo
Am Schluss wurden die geübten Schritte zu einer Mini-Sequenz kombiniert.
Bewegungsablauf:
- 1st chassé step (push of outside foot)
- 2nd chassé step (lift of inside foot)
- push & directly cross behind
- lift front foot (point forward!)
Ich habe hier zum besseren Verständnis eine Slideshow davon gemacht:
Schlussgedanken zum Off-Ice Eiskunstlauftraining
Ich war mit diesem Off-Ice Eiskunstlauftraining wieder ziemlich zufrieden. Merke jedesmal, woran ich noch arbeiten muss. Leider merke ich auch, dass Koordination und das schnelle Erfassen neuer Bewegungsabläufe nicht meine Stärke ist. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich das vor Eiskunstlauf nie gemacht und nie geübt habe.
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