Die Kürklasse 8 ist die erste wichtige Prüfung der DEU im Eiskunstlauf, bei der die Läufer mehrere Basiselemente vorführen müssen. Dieser Beitrag ist eine Mischung aus Erfahrungsbericht und Tipps zur Vorbereitung für Eltern aber auch erwachsene Läufer.
Vor der Prüfung, die mein Kind gerade im April absolviert hat, hatte ich viele Fragen, aber auch Vermutungen und Bedenken. So wirklich beantwortet bekommt man die aber oft nicht, weil es entweder nur die offiziellen Ressourcen gibt oder aber sehr subjektive Erzählungen und von irrationaler Angst geprägte Mythen von übermäßig gestressten Eislaufeltern. Beides nervt und hilft überhaupt nicht. Ich hoffe, ich kann mit diesem Artikel ein Gegengewicht setzen.
Prüfungsinhalte
Was wird eigentlich bei der Kürklasse 8 geprüft?
Die Prüfungsinhalte findet man in diesem PDF bzw. allgemein sind die ganzen Prüfungen hier gelistet bei der DEU, und dann gibt es noch die Durchführungsbestimmungen. In der Kürklasse 8 werden abgefragt:
- Gleitschritte über die Diagonale, verbunden mit Flieger vorwärts-auswärts und vorwärts einwärts bds.
- Start in einer Ecke der Fläche
- Flieger rechts auswärts
- Gleitschritte
- Flieger links auswärts
- Gleitschritte
- Flieger rechts einwärts
- Gleitschritte
- Flieger links einwärts
- Zurück vom Start zur Bande fahren
- Mohawk-Schrittfolge
- zwei Kreise im Uhrzeigersinn
- zwei Kreise gegen den Uhrzeigersinn
- Schlangenschritte auf dem Kreis
- auch wieder in beide Richtungen
- Salchow
- Toeloop
- Dreiersprung-Rittberger
- Standpirouette
- Sitzpirouette

Die Termine stehen immer ein paar Monate vorher fest und für Bayern werden sie auf der Seite des BEV veröffentlicht. Zusätzlich bekamen wir vom Verein die Aufstellung der Läuferinnen und Läufer in einer Tabelle. Jeder hat eine Startnummer. Im Plan des BEV fürs Klassenlaufen kann man dann nachschauen, wann man antreten muss, also wann es geplant ist, dass man auf dem Eis erscheint.

Prüfungsängste und Erwartungen
Es ist schon verrückt, wie man stellvertretend für sein Kind aufgeregt ist, weil man nicht wirklich weiß, was einen erwartet, aber auch, weil man so viel Unsinn von anderen Eltern hört…
Die wildesten Sachen, die ich vor der Prüfung gehört habe, waren unter anderem, dass es ungemein schwer sei, fies und unberechenbar. Es wurde mir wirklich von vielen Leuten ein absolut stresstriefendes Bild des Grauens vermittelt, mit fiesen Judges und unfairer Behandlung.
Eine Mutter erzählte, wie schrecklich die Atmosphäre sei, man könne angeblich eine Stecknadel fallen hören, und es sei Anspannung pur. Im Nachhinein kann ich nur sagen: Das war totaler Bullshit und die Atmosphäre war nett und locker. Und ich denke, dass viele Leute v.a. sich selbst verrückt machen. Ich war relativ gestresst vorher, und als ich dann dort ankam, fand ich es alles eher übersichtlich und ziemlich okay. Die Kinder sind angespannt und aufgeregt, aber die Halle, die Leute, das Umfeld – wenn man es mit etwas Abstand betrachtet, war da nichts Stressiges dabei. Das Nervigste für mich war die Autofahrt, weil München zu blöde ist, GPS in Tunneln zu haben und du jedesmal hoffst, dass du richtig geraten hast und jetzt nicht falsch abgebogen bist. Und halt die Prüfung selbst dann war natürlich schon Nervenkitzel. Aber nur das Ankommen, der Ort usw. – Blödsinn! War voll okay.

Als ich in die Halle kam, gab’s erst mal ein Buffet im Eingangsbereich, alle waren gut drauf, die Kinder haben sich aufgewärmt, gequatscht und leise war’s überhaupt nicht, weil gerade Eistanzprüfung war und Musik lief. Und auch bei der Klassenprüfung war keine Totenstille. Mag ja sein, dass es das gibt, jede Prüfung ist anders, vermute ich. Aber man sollte an sowas keine Gedanken verschwenden. Die Allgemeinsituation und Räumlichkeiten kann man eh nicht beeinflussen; es ist pure Energieverschwendung, überhaupt darüber nachzugrübeln. Den Gedanken, dass Stille = angespannt ist, halte ich auch für komisch. Ich liebe Stille. Das ist reine Einstellungssache. Ich bin eher froh, wenn ich vor und während einer Prüfung relative Ruhe habe. Stress ist, wenn 200 Physikstudenten mit dem Kugelschreiber klicken, während du versuchst, ne Zwangsgleichung zu lösen, aber doch nicht eine leere Eishalle, in der das Lauteste ein nervös gackerndes Kind ist oder wenn jemand hustet. Das wären für mich Idealbedingungen!
Auch über die Kleidung hatte ich vorher viel gehört. Zum Beispiel, dass Kleider verboten wären. Allerdings steht in den Ausführungsbestimmungen dazu gar nichts, da geht es nämlich rein ums Technische, und auch auf den Seiten des BEV findet man zu solchen Mythen ebenfalls nichts. Ich würde da trotzdem nicht im Kürkleid ankommen, weil ich denke, dass es lächerlich wirkt. Aber die Eistänzer zB. trugen fast alle längere, schön fliegende Ballettröcke oder Kleider in Schwarz. Auch bei den Klassenprüfugen spricht formell nichts dagegen, ein Trainingskleid zu tragen. Ich denke, man sollte halt die Form erkennen können, sonst können die Richter ja nicht sehen, ob man alles ordentlich macht. So kaschiert eine lockere Hose dann vielleicht schon ein nicht ganz gestrecktes Bein (sicher nicht unbedingt ein Nachteil für die Jungs…).
Was ich damit sagen will: Man sollte sich nicht zu sehr von Geschichten aus’m Paulanergarten bzw. aus der Sportlerkneipe verleiten lassen. Das ist alles Second-Hand-Wäsche. Man kann sich ja, wenn es in der Nähe stattfindet, die Prüfungen einfach mal anschauen. Das kann sich jeder ansehen, geht man halt vorbei und dann weiß man, wie es abläuft.
Vorbereitung auf den Prüfungstag
Phasen der Vorbereitung
Die Vorbereitung auf die Prüfung würde ich in mehrere Etappen einteilen. Das ist kein Trainingsplan oder irgendein Standard, sondern einfach meine Beobachtung und gedankliche Klassifizierung:
- Trainingsphase (1-2 Jahre)
- Performancephase (½ Jahr)
- Qualifizierungsphase und Anmeldung
- Organisatorische und mentale Planung
- Feinschliff und körperlich-psychische Optimierung
Ist jetzt natürlich ein bisschen hochgestochen formuliert, aber ich mache das absichtlich so, da ich mich auch an die vielen Erwachsenen richten möchte, die vielleicht gern diese Prüfung schaffen vollen. Ich werde mich exakt genauso darauf vorbereiten. Zur Erklärung, was was ist:
Trainingsphase
Die vermutlich unterschätzteste Phase von allen ist die längste – die Trainingsphase. Viele hundert Stunden fließen in das Erlernen von Schritten und Sprüngen. Und für viele sind die beiden kritischsten Elemente die Einwärtsflieger und die Sitzpirouette. Also ich höre zumindest viele Eltern darüber jammern und mir fällt das auch am schwersten und bei meinem Kind war es auch so. Vielleicht hat man mal einen Sprung, der noch nicht perfekt ist oder dass nicht alle auf dem gleichen Niveau gut sind, aber wenn die Pirouette nicht sitzt, sitzt sie nicht und jeder sieht es sofort, sogar Laien. Pirouetten dauern eben zeitlich auch viel länger als Sprünge, was deutlich mehr Raum für Fehler und Inkonsistenzen gibt. Für mich sind sie die schwersten Elemente der Prüfung.
Performancephase
Die zweite Phase würde ich als Performancephase bezeichnen, weil es nicht mehr drum geht, die Basics zu lernen, sondern
- die Technik zu festigen
- Sprünge höher zu springen
- Pirouetten stabiler zu drehen
- Haltung zu perfektionieren
- die fehlerlose Reproduktionsrate zu erhöhen
Die Reproduktionsrate heißt wie viele Versuche pro Element erfolgreich sind. Ab 8/10 gilt ein Element als erlernt bzw. konsistent geleistet. D.h. wenn man nur 7 von 10 Salchows landet, kann man den Salchow noch nicht und befindet sich noch in Phase 1.
In diesem Abschnitt geht es also drum, dass alles sauber und schön und korrekt wird. Man darf nicht vergessen, dass die meisten Teilnehmer ja kleine Kinder sind. Die merken sich das auch oft noch nicht, dass sie die Arme oben lassen müssen. Meine Tochter hat diese Prüfung eben gerade mit 6 gemacht. Da sind Kinder noch verträumt und auch eigensinnig. Sie hören nicht immer, machen Unsinn oder haben andere Vorstellungen als der Trainer und machen einfach irgendwelchen Quatsch und man weiß nicht mal, warum. Mit 5 hat mein noch Schnee gefressen.
Qualifizierungsphase
Übers Jahr gibt es nicht nur eine Möglichkeit, an einem Klassenlaufen teilzunehmen, sondern immer wieder alle paar Wochen bzw. Monate werden Prüfungen ausgelegt. Man muss sich dafür rechtzeitig anmelden. Das macht der Trainer. Und der entscheidet dann eben auch, ob man sich qualifiziert hat. Theoretisch kann man jeden anmelden für die Kürklasse 8, ob er was kann oder nicht. Aber im Leistungssport läuft es dann eben so, dass man es alles können muss, damit man da nicht umsonst hinfährt. Und ich bin ja unserer Trainerin auch dankbar, wenn sie das korrekt einschätzt, da ich keine Lust habe, mit meinem Kind 2h umsonst in ein Kuhdorf an der tschechischen Grenze zu fahren, damit sie nachher weint und enttäuscht ist, weil’s noch nicht gereicht hat.
In dieser Phase geht es also drum, zu zeigen, dass man konsistent fährt, die Elemente also beherrscht und dabei eine gute Figur macht, technisch korrekt und sauber, ohne immer wieder die gleichen schon tausendmal erklärten Fehler zu wiederholen. Wenn zum Stichtag alles passt bzw. es so aussieht, als ob es bis zur Prüfung passen wird, wird der Prüfling dann angemeldet.
Planungsphase
Nach der Anmeldung kann man an die Planung denken. Damit meine ich auch die mentale Vorbereitung auf den ganzen Quatsch. Vorher ist das irgendwie so unkonkret und weit weg. Aber wenn du dann gemeldet bist, wird’s ernst. Also muss man sich drauf einstellen.
Ich habe mit meinem Kind immer wieder Visualisierungsübungen gemacht:
- Augen schließen
- Prüfungssituation vorstellen
- Durchlauf der Elemente im Kopf
Auch die Eishalle, in der das war, haben wir uns auf TikTok angeschaut, damit es nicht so fremd und neu wirkt.
Ich habe viel darauf geachtet, alles eher positiv darzustellen, auch wenn mir ehrlich gesagt kotzübel war bei dem Gedanken. Ich wollte nicht, dass das auf mein Kind abfärbt, also habe ich im Großen und Ganzen alle negativen Punkte komplett umgedeutet. Hier ein paar Beispiele:
- Wenn mein Kind Angst vor der Prüfung hatte, habe ich ihr gesagt, dass Angst sehr gut und wichtig ist, da Menschen, die keine Angst vor Prüfungen haben, in der Regel schlechter performen, weil sie sich überschätzen. Aufregung gehört dazu und Menschen, die vor Prüfungen eher aufgeregt sind, stellen sich nachher meist doch besser an als die typischen Angeber.
- Die Eisqualität war auch so eine Frage, da das Eis in München sehr hart ist und die Halle ziemlich kalt. Wir hatten schon alles von 2 bis 8°C. Daher kann es sehr irritierend sein, plötzlich auf weicherem Eis zu fahren. Meinem Kind habe ich das aber so verpackt: Wenn das Eis weicher ist, hast du besseren Halt und kannst die Sprünge stabiler landen. Du musst dich nur gut einlaufen.
Ich halte es persönlich für sinnvoller, sich alles schönzureden, als Ängste zu bestätigen. Ich mag auch die »name it to tame it«-Methode aus dem Buch »The Whole-Brain Child«¹. Dabei geht es drum, schwierige Gefühle zunächst zu benennen, um sie zu entmachten. Danach soll man dann den Fokus gezielt aber schnell auf etwas Konstruktives lenken. Ich sage also nicht: „Das ist doch nicht schlimm“, sondern eher: „Ja, das fühlt sich jetzt mies an, das ist die Aufregung (← Gefühl benennen) – und die hilft deinem Körper, sich auf etwas Wichtiges vorzubereiten.“ (← Gefühl erklären und verstehen)
- Auch das Thema Bewertung habe ich früh relativiert. Mir war wichtig meinem Kind zu vermitteln, dass die Entscheidung der Preisrichter zwar fair sein sollte, aber es nicht sein muss. Das ist ein Ideal. Unterschiedliche Richter sind unterschiedlich streng – und das liegt nicht in unserer Macht. Wir sollten also keine Energie darauf verschwenden es allen recht machen und möglichst perfekt sein zu wollen. Es ist viel wichtiger, die Elemente an sich sauber zu lernen, weil das für die weitere Eiskunstlaufkarriere viel relevanter ist als die Performance in der ersten und einfachsten Prüfung, die man unendlich oft wiederholen kann (oder zumindest solange man lebt). Mag sein, dass das nicht ganz stimmt (es ist schon wichtig, sich Mühe zu geben und Perfektion ist auch erstrebenswert in diesem Sport), aber das versteht ein Kind noch nicht. Und ich möchte nicht, dass mein Kind seinen Selbstwert an einer Prüfung festmacht, sondern auf die eigene Leistung stolz ist.
Ich ziehe allgemein immer wieder Vergleiche, die Leistungen relativieren. Etwa reden wir über die Olympiade, wie unrealistisch es ist, dort überhaupt teil zu nehmen, und wie unfair es ist, dass viele sich nur die drei Gewinner auf dem Podium merken, obwohl jeder, wirklich absolut jeder, der überhaupt an der Qualifizierung teilnimmt, schon extrem begabt ist und Lob und Anerkennung verdient.
In diesem Sinne habe ich meinem Kind zB. verklickert, dass es eine super Leistung ist, mit 6 bereits die erste Prüfung zu versuchen. Andere machen sie erst mit 8. Und selbst wenn ein Kind mit 5 schon antritt, heißt das nicht unbedingt, dass das gut ist oder es später mal bei dem Sport bleibt, weil vielleicht viel Drill dahinter steckt, diese Kinder dann zwar mit 12 weiter sind als andere, aber am Ende nur einen kaputten Rücken haben und Knie wie 80-Jährige und das braucht keiner. Es ist alles relativ, und die meisten wissen das auch aber sehen nur die Zahlen. Ich halte das für bescheuert und es stößt mich eher ab, wenn Leute so denken, so dieses »Oh du bist x Jahre alt und springst noch keinen Doppel-Achsel« statt »Wow, du machst eine der schwersten und technischsten Sportarten, die in Deutschland kaum Förderung erfährt, und das neben Schule und Hobbies, das ist ja toll!« usw. Sollte man sich öfter mal vor Augen führen.
Feinschliff
Schliff… also der vom Schlittschuh
Ein passendes Wort für die letzte Phase, denn an den Schliff sollte man auf jeden Fall denken. Spätestens eine Woche vor der Prüfung, lieber zwei, sonst ist der Schliff zu frisch und man klebt am Eis und kann nicht so gut bremsen. Ich persönlich liebe nichts mehr als einen ganz frischen Schliff, aber man sollte den Effekt nicht unterschätzen. Persönlich würde ich aber lieber 2 Tage vorher schleifen als auf stumpfen Eisen fahren. Das ist meine Meinung, kann man anders sehen. Fakt ist, dass man auf einer stumpfen Kufe mehr fällt, das ist einfach Physik, daran ändert auch die liebe Einbildungskraft nichts.
Nerven und nervige Menschen vermeiden
Wie dem auch sei, die letzte heiße Phase ist wirklich nervenraubend. Mir war schon ein bisschen übel in der Woche. Man ist angespannt und Andere sind es auch. Und genervt. Mich stört zwar, dass diese Anspannung natürlich auch auf die Kinder abfärbt, aber ich finde es fast noch ätzender, wenn manche Leute so tun, als wären sie ja toootal tiefenentspannt (wenn sie es ganz offensichtlich gar nicht sind). Ich möchte mit solchen Menschen ehrlich gesagt nichts zu tun haben, ich finde man muss in dem Sport schon genug den Schein wahren, wenn es einem mal nicht gut geht, und viel durchhalten, auch wenn man eigentlich eine Pause bräuchte.
Ich benötige dazu nicht noch diese fake positive Art mancher Menschen. Und das ist auch nicht das Gleiche wie das, was ich oben meinte mit »positiv Umdeuten«. Für mich führt solches Getue nur dazu, dass man sich als Mutter oder Vater noch mehr allein gelassen fühlt. Alle anderen scheinen ja perfekt klar zu kommen.
Lieber sind mir authentische Mitstreiter/innen, die auch mal sagen, was sie nervt, und nicht nur alles im Sport schön reden, damit bloß keiner es falsch versteht. Ich möchte meinem Kind jedenfalls nicht vermitteln, dass man Emotionen nonstop unterdrücken muss, v.a. nicht in Stress-Situationen, nur damit man toxischen Leuten besser in den Kram passt.
Deshalb, für die letzten Tage, war mich wichtig, mich von gewissen Typen fernzuhalten. Ich möchte mit niemandes Drama, Gerüchten, Gejammer oder grundlosen Lästereien zu tun haben. Mich interessiert nicht, wessen Kind angeblich sooo schlecht fährt, zu ungelenkig sei oder zu langsam, oder welcher Trainer angeblich nichts kann, oder am besten noch Beef von anderen Vereinen, denen man nicht grün ist. Was bringt mir dieses ganze Zeug? Ich kann es wirklich nur empfehlen, sich solchem Schrott zu entziehen. Das ist auch irgendwo unsportlich und auch menschlich fragwürdig.
Viel mehr war mir in der Phase kurz vor der Prüfung wichtig, mich zu sammeln, so gut es halt ging, vor meinem Kind halbwegs entspannt zu bleiben und ihr viel zu erlauben und ihre bisherige Leistung zu würdigen.
Und: Ich habe in dieser Zeit (die letzten drei Wochen genau genommen) auch öfter nicht mehr beim Training zugeschaut, sondern bin selber aufs Eis in der Nachbarhalle. Mein Kind schaut viel zu mir beim Training und mir ist das gar nicht recht. Ich möchte, dass sie sich auf sich selbst konzentriert und auf das, was die Trainerin sagt. Es gibt auch oft genug Missverständnisse. Einmal dachte sie, ich gehe, weil mir irgendwas nicht gefällt, dabei hatte ich einfach einen Anruf bekommen. Oder sie denkt, wir lachen über sie, dabei labert man einfach nur so. Kinder sind da eben unterschiedlich. Meins hat ganz feine Antennen und denkt, es geht um sie. Da kann ich auch 10× sagen, dass das nicht so ist, ist einfach sinnlos.
Am Ende meinte sie dann auch, dass ich lieber selbst üben soll, sonst wird das nie was mit meinen Sprüngen. War echt putzig. Wenn die dann so altklug und selbständig tun, aber trotzdem zum Schuhe binden angekrochen kommen, oder wenn sie auf den Po gefallen sind. Einfach niedlich. Hat aber letztlich uns beiden gut getan. Ich wollte (a) nicht mit dem Training interferieren und (b) gar nicht so genau sehen, wie es läuft, damit ich mich selber nicht verrückt mache. Hat wirklich geholfen, auch wenn es nicht einfach war.
Die letzte Trainingswoche: Deload
In der letzten Woche vor dem Prüfungstag (die Prüfungen sind immer am Wochenende) haben wir dann einen sog. Deload gemacht. D.h. man trainiert weniger bzw. mit geringerer Intensität, um die Performance für den Wettkampf etc. zu verbessern. Ich konnte bei mir selbst feststellen, dass das extrem viel bringt und funktioniert. Allerdings sollte man keinesfalls ganz aufhören zu trainieren. Wir haben es so gemacht, dass meine Tochter nur weiter gleich viel auf dem Eis war, aber in dieser Woche die 3 von 4 Einheiten Trockentraining hat ausfallen lassen. (Also am Di, Do und Fr vor dem Sa der Prüfung kein Off-Ice oder Ballett.) Ich denke, dass diese Entscheidung absolut richtig war und werde das nächstes Mal wieder genauso machen.
Ein Tag vorher: Packen und Organisieren
Einen Tag vor der Prüfung habe ich dann alles aus der Stadionumkleide mitgenommen und in eine Tasche gepackt.
Kürklasse 8 Checkliste
Ich halte es für eine gute Idee, sich eine Checkliste zu machen, damit man beim Packen nichts vergisst. Meine habe ich als PDF hier zur Orientierung:
Das ist natürlich individuell, was man braucht und in welche Tasche man was steckt, aber für uns hat das gut gepasst so. Den ganzen Eislaufkram hatte ich in einer großen Trainingstasche, einem Duffle Bag.
Für die Schlittschuhsachen habe ich da noch mal eine eigene Tasche, in der alles ist, was man beim Schlittschuhe anziehen braucht. Die Kinder ziehen sich ja meistens erst um, haben schon die Eislaufsachen an, und dann fehlen nur noch die Schuhe. So ist das dann alles griffbereit.
Fürs Aufwärmen hatte mein Kind einen kleinen Rucksack dabei, darin waren denn Springseil etc. und auch die Schuhe und Socken usw. Ich finde es unglaublich nervig, wenn alles durcheinander ist oder so eng gepackt, daher lieber mehrere Taschen. Diesen kitschigen Züca-Koffern kann ich persönlich auch nichts abgewinnen. Für mich eher Geldschneiderei, unpraktisch und schwer.
Da wir eine längere Autofahrt hatten, haben wir auch Bücher und ein Tablet mitgenommen. Vor der Prüfung gab es aber keine Filme oder ähnliches, sondern nur Schach und Malprogramm. Das nimmt einem den ganzen Elan, wenn man morgens schon Filme glotzt, finde ich, deswegen gibt’s das bei uns gar nicht.
Im Stadion hatten wir dann unsere Sitz-Pads dabei, damit man nicht so friert. Eine Decke oder aber viel wärmere Klamotten wären aber auch sinnvoll gewesen. Die Preisrichter saßen alle in Decken eingehüllt da wie beim Winter-Camping, sah irgendwie lustig aus.

Ablauf am Prüfungstag
Eine Sache, die ich vorher wirklich unterschätzt hatte, war die Kälte. Ich friere schon auch auf dem Eis, weil ich ja selber noch nicht so weit bin und eher langsam fahre, und auch immer in einer sehr kalten Halle trainiere. Aber es ist echt noch mal was anderes, wenn man zwischen den Elementen immerzu stehen und auf die anderen Teilnehmer warten muss. In der Zeit kann man zwar minimal an der Bande üben, aber auf keinen Fall so, dass man auch nur ansatzweise so warm wird wie beim Training. Man braucht also unbedingt deutlich dickere Klamotten.
Ankommen
Wir waren 1,5h vor der Prüfungszeit da gesagt wurde uns, dass wir 1h vorher da sein sollen, aber ich hatte Stau und Münchner Chaos eingeplant…), so dass wir viel Zeit hatten zum Umziehen. Der Lauf wurde auch zweimal verschoben, da die Prüflinge vorher länger brauchten.
Man sollte so planen, dass man das alles locker schafft:
- Parkplatz suchen
- Halle in Ruhe anschauen und sich orientieren
- eine Kleinigkeit essen
- Umziehen ohne Stress
Das Essen haben wir zu allererst erledigt. Direkt vorm Test sollte man sich nicht mehr vollhauen. Nicht nur macht man dann eine schlechtere Figur, sondern man wird auch träge und müde. Warum sollte man etwas machen, das bewirkt, dass das eigene Nervensystem gegen einen arbeitet? Im Zweifelsfall lieber nur etwas Traubenzucker oder einen Riegel. Das richtige Frühstück hatten wir 2h vorher.
Wer einen Energydrink braucht, vielleicht weil man früh raus musste, dann sollte man diesen ca. 1h vor dem Test trinken und nicht vergessen, noch mal aufs Klo zu gehen. Und weil ich weiß, dass viele das auch ihren Kindern geben: Wenn ihr das schon machen müsst, dann bitte nur ganz wenig davon und lasst sie unbedingt noch mal aufs Klo gehen und gebt hinterher viel Flüssigkeit. Ich persönlich würde das nicht machen. Wenn schon, dann reicht auch eine Apfelschorle, das ist genug Zucker drin. Meiner Meinung nach macht das die Kinder nur zappeliger.
Wir haben dann relativ schnell die Umkleide gefunden, noch kurz den Eistänzern zugeschaut und das Klo heimgesucht. Danach hieß es umziehen. Gleich die Eisklamotten an, es gibt keinen Grund, das nach hinten zu verschieben, und Turnschuhe.

Aufwärmen
Dann holte unsere Trainerin die aufgeregte Motte auch schon ab und sie flatterten nach draußen zum Warm-up mit Springseil. Spinner hatte ich sicherheitshalber auch eingepackt. Und die Trinkflasche.
Es war ganz angenehm, dann ein bisschen rumzusitzen und sich zu unterhalten. Wir haben die Zeit genutzt, einen guten Aussichtspunkt zum Filmen zu finden, und v.a. um weit genug weg zu sein, damit unser Kind uns nicht so gut erkennt, dass sie ständig hoch schaut.
Einlaufen
Irgendwann werden die jeweiligen Gruppen dann zum Einlaufen aufs Eis gebeten. Irgendwer pfeift oder es erklingt ein Ton und es gibt eine Ansage. Die Kinder wagen sich zaghaft aufs Eis, dann heißt es 5 Minuten Einlaufen. Vielleicht waren’s auch 10. Eine Eisbereitung gab es vorher nicht bei uns, aber das Eis war von den Eistänzern auch nicht stark beansprucht. Nicht ganz frisches Eis fährt sich auch eh besser als komplett glattes, find ich (aber ist Geschmackssache).

Prüfung
Nachdem das Einlaufen beendet war, mussten sich dann alle an die Bande in ihre jeweiligen Gruppen begeben. Es gab zwei Gruppen und zwei Prüfstände à je drei Preisrichter, die erhöht an ihrem Tisch-Podest saßen. Je ein Stand war dann auch immer für eine der beiden Gruppen verantwortlich. Hinter der Bande standen die Trainer, die die Kinder auch koordinieren und beim Aufwärmen anleiten. Also, die sagen denen schon, was sie machen müssen, oder auch, wenn etwas wiederholt werden muss, wie es besser sein soll. Es ist nicht so, dass die Trainer nur zuschauen dürfen. Die sind die ganze Zeit da und reden mit den Kindern oder sagen ihnen, was sie als nächstes.aufwärmen müssen, wenn ein Element abgeschlossen ist etc.
Am Rand darf man wie gesagt auch etwas üben, aber nicht so, dass man die Anderen stört. Man hat vielleicht so 3 Meter Platz ab der Bande um ein bisschen zu hüpfen, ohne Einlauf, oder Durchläufe zu üben und Pirouetten, wenn man aufpasst. Ich hab meinem Kind dazu gesagt, dass es wichtig ist, Anderen nicht rein zu gurken, da sie das ja auch nicht will, und es auch nicht gut rüber kommt und unsportlich ist. Hat funktioniert.
Der Ablauf war bei uns dann so, dass die beiden Gruppen parallel geprüft wurden, so dass jede ½ Eisfläche hatte. Nacheinander mussten dann alle das jeweilige Element zeigen.
Immer, wenn das vorbei war, wurde dann ggf. noch verlangt es ein zweites Mal zu sehen. Oft hieß es mittendrin »Danke«, so dass man nicht wusste ob die Prüfung jetzt nicht bestanden ist, weil das jetzt schon so mies war, dass man gar nicht mehr sehen wollte, oder aber ob es so gut aussah, dass es sofort gepasst hat. Stellte sich raus, das war einfach nur der Hinweis, dass das Element ausreichend gezeigt wurde. Etwa zwei Runden fahren bei den Mohawk Schritten. Danach durfte das jeweilige Kind dann auf die nächste Präsentation warten.
Vom Eis geschickt wurde keiner vorzeitig. Allerdings habe ich gehört, dass das in Oberstdorf angeblich schon so lief und dann Kinder weinend vom Eis kamen. (Vielleicht war es da aber auch klar weil sie zweimal gefallen sind oder so, das weiß ich nicht. Quelle: Gerüchteküche). Ich weiß auch nicht, was ich besser finde, gleich Bescheid wissen oder lieber später…? Aber im »echten Leben« aka bei einem echten Wettbewerb ist es ja auch so, dass man seine Kür zu Ende fährt, auch wenn man sich 5× hinlegt. Durchziehen, außer man verletzt sich.
Hingefallen ist übrigens niemand. Nur beim Flieger haben viele gewankt und gewackelt. Auch die Qualität der Gleitschritte und Sprünge war von Läufer zu Läufer sehr unterschiedlich. Und bei den Pirouetten hatte wirklich jeder eine andere Technik. Manche hatten das Bein neben dem anderen, andere haben gekreuzt. Vielleicht ist das wirklich egal, und es muss eben nur eine einbeinige Standpirouette sein? Das kann ich nicht sagen, ist mir aber aufgefallen, da es wirklich so große Unterschiede gab.
Am Ende wurden alle Kinder zu den Richtern gebeten, und standen gespannt vor dem jeweiligen Stand auf dem Eis, dann bekamen sie ihr Ergebnis mitgeteilt und durften vom Eis. Meins hat sich die Hände vors Gesicht gehalten, so dass ich dachte, sie heult, aber sie hat wohl mit den Fäusten so eine »Yesssss!« Geste gemacht, die ich nicht sehen konnte mit 120% Sehkraft, lol… (Kein Witz, hab mir extra für den Sport Kontaktlinsen besorgt, aber wir saßen sehr weit weg). Wir sind dann direkt zu ihr getrabt und ich dachte echt, sie ist durchgerasselt, aber da grinste sie dann schon fett. Die Freude und Erleichterung war ganz groß und es wurde wild gehüpft.
Cool down
Anschließend sind direkt alle in die Umkleide, wo es schön warm war, und es wurde überlegt, wo man sich jetzt vollhauen könnte. Wir sind also ins nächste Kaff gefahren, in dem kein Laden länger als bis 13:00 Uhr auf hatte, und haben dort Eis und was beim Italiener gegessen. Wir waren auch alle unglaublich müde. Irgendwie merkt man das sehr, wenn der Stress dann von einem abfällt, da könnte man sich erst mal nur noch ins Bett legen. Aber dann musst du noch 2h fahren… 🙄
Abschließende Gedanken
Wie empfinde ich es nun im Nachgang? Fair? Unfair? Ich würde sagen: Seltsam und unberechenbar. Den Flieger fand ich zB. gar nicht mal so sauber und stabil, aber es hat wohl gereicht, und die Trainerin meinte zu ihr auch: Sehr gut.
Andere Elemente, wie ihren Lieblingssprung – den Salchow – hat sie super gestanden, aber wurde wohl nicht gesehen, und musste zweimal gezeigt werden. Beim Dreiersprung-Rittberger wiederum gab es Lob, den fand ich etwas geschleudert…? Da merkt man halt auch wirklich den Perfektionismus in dem Sport. An der Stelle muss man vielleicht einfach das Hirn abschalten dann. Die Trainer wissen ja, was die Kinder können sollen und selbst wenn man perfekt vorbereitet ist, vielleicht hat man schlecht geschlafen oder keine Energie an dem Tag. Passiert.
Und aus irgendeinem Grund hatte sie dann auch die Beine bei der Standpirouette nicht geschlossen gekreuzt wie sonst immer, sondern zu einer recht Raute, was mich total irritiert hat. Hat aber offenbar keinen gejuckt. (Wie gesagt , die Pirouetten waren eh alle sehr unterschiedlich in der Ausführung.) Die Sitzpirouette war wiederum schön tief, auch wenn die Trainer es immer noch tiefer haben wollen am liebsten, bild ich mir ein… Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Prüfer ziemlich gutmütig waren.
Was sagt mein Kind selber über ihre Leistungen und den Ablauf?
Die Interaktionen mit den Preisrichtern sind sehr knapp, da sie ja alle schnell durchgehen müssen. Alle Übungen werden einzeln vorgeführt, ein Schüler nach dem anderen wird aufgerufen. Und dann wird bescheid gesagt, dass es reicht. Bei den Mohawks hieß es ganz schnell »Danke!« und ich dachte schon, sie hätte irgendwas falsch gemacht. Sie meinte aber, das wäre immer so gewesen, man sollte eben 2 Runden fahren, dann die andere Seite. Das ging echt im Schnelldurchlauf.
»Bei Flieger-Gleitschritten hat er nur Danke gesagt, dann war das nächste Mädchen dran.« meinte sie, und auch die Trainerin sei zufrieden gewesen.
»Nur die Sitzpirouette musste ich doppelt machen, weil ich nur 3 Umdrehungen gemacht hatte.«
– Warum hast du denn nur 3 gemacht? wollte ich dann wissen.
»Weil ich nicht so viel Anlauf genommen hatte, und dann haben sie gesagt Machst du’s noch mal? Du musst noch mehr Umdrehungen machen, dann habe ich 5 gemacht«.
– Aber du kannst doch eigentlich viel mehr.
»Aber man sollte nur 5 machen, war halt richtig.«
lol… Kinder… (Dazu sei gesagt, dass sie locker 20 schafft.)
»Dreiersprung-Rittberger musste ich nochmal machen, weil ich woanders gesprungen bin, haben sie’s nicht so gesehen. Das musste ich noch mal vor denen machen.«
Dann wollte ich noch wissen: Was hatte es denn mit diesen 2 Tischen auf sich, wo an jedem 3 Judges waren?
»Das waren die Preisrichter.«
— Ja, aber warst du bei beiden?
»Nein, es gab eine Gruppe, und ne andere Gruppe, in jeder Gruppe waren 9 Kinder.«
– Und die einen waren nur für die eine Gruppe.
»Ja, und die anderen waren nur für die andere Gruppe.«
Am Ende haben sie gesagt: »Herzlichen Glückwunsch, du hast bestanden!«
Empfehlungen für Kleidung und Frisur
Kleidung für die Kürklasse
- Thermo-Trainingsanzug und dünner hautfarbener Body
- Farbiger Thermo-Body und Thermo-Hose
- langes Thermo Langarm-Shirt und Thermo-Hose
+ darüber immer noch eine Jacke oder Weste.
Ich wollte für mein Kind gerne einen Anzug haben, damit nichts verrutscht, deswegen hatte sie einen Thermo-Einteiler von Logos und eine Thermo-Trainingsjacke darüber an. Und das war immer noch zu kalt.

Welche Frisur?
Ich habe meinem Kind einen Dutt aus einem geflochtenen Zopf gemacht, weil das super stabil und unkompliziert ist. Fixiert habe ich es mit zwei stabilen invisibobble-Klammern und einem Scunchie. Und für den Wohlfühlfaktor hat sie noch eine Blumenspange bekommen. Die fliegenden Strähnen haben wir mit Wachs fixiert.
Allgemein würde ich mein Kind immer hübsch und niedlich herrichten, so dass es gepflegt und putzig aussieht und sympathisch rüberkommt. Man steht auch recht nah an den Preisrichtern und sollte da freundlich und ordentlich auftreten. Mag sein, dass ich da ein bisschen Overthinking betreibe, aber viel Aufwand ist das ja nun nicht. Und es schadet auch dem Selbstbewusstsein nicht, wenn das Kind sich wohlfühlt und denkt, dass es schön gestylt ist.
Kürklasse 8 FAQs: Häufige Fragen und Antworten
Ich habe abschließend noch ein paar Fragen gesammelt, die ich vor der Prüfung selbst gestellt hatte. Man bekommt zwar viel mit von Anderen, aber irgendwie bleibt es trotzdem oft unkonkret.
Allerdings sollte jedem klar sein, dass Abläufe sicher auch vom Standort abhängen. Ich übernehme für absolut gar nichts Verantwortung, macht euch bitte selbst ein Bild und fragt eure eigenen Trainer und verlasst euch nicht blind auf fremde Leute im Internet.
Welche Unterlagen benötigt man für die Prüfung?
Der Prüfling benötigt eine Sportlerkarte, die beim Verein vorliegen muss, über dessen Vereinstrainer die Prüfung gemeldet wird. Die Sportlerkarte muss man rechtzeitig beim Landesverband beantragen. Im Leistungssport passiert das alles recht automatisch. Wir haben unsere bekommen, als unsere Tochter in den Leistungssport eingetreten ist. Es war mit zig Seiten Formularen verbunden, in denen man bestätigen darf, dass man auch ja Deutscher ist und kein anderes Land vertritt und so weiter und so fort.
Am Prüfungstag benötigt man gar nichts, das wird alles vorab geregelt. Ich habe trotzdem unsere Ausweise und Mitgliedsausweise mitgeschleppt, weil ich paranoid bin. Aber es hat niemand gefragt. Das war wirklich die informellste Prüfung meines ganzen Lebens. Selbst im Nebenfach mündlich, bei einem Prof, den ich persönlich kannte, musste ich an der Uni meinen Ausweis zeigen, lol… schon verrückt.
Wer darf bei der Prüfung anwesend sein
Bei uns gab es da keine Einschränkungen. Man kann Verwandte oder Freunde mitbringen. Ein Trainer muss zwingend anwesend sein. Dieser koordiniert dann ja auch während der Prüfung und leistet den Kindern mentalen Beistand. Die Zuschauer sollten sich, wenn möglich auf eine Tribüne setzen oder an den Rand, wo sie nicht stören oder sich aufwärmenden Sportlern im Weg sind.
Was darf man zur Klassenprüfung anziehen?
Ich habe dazu unterschiedliche Empfehlungen gehört. Manche Leute meinen, man sollte nichts anziehen, das »zu fancy« ist. Ein häufig gehörter Tipp ist es, etwas Schwarzes zu tragen, damit man die Körperform weniger gut erkennt. In der Tag trugen auch fast alle Läufer schwarz, als wir da waren. Ob das wirklich hilft, kann ich nicht sagen. Die wenigsten tragen ein Trainingskleid. Kürkleider sind angeblich nicht gern gesehen und es würde vmtl. auch etwas übertrieben wirken, da es ja eine Leistungsprüfung von Elementen und keine Kür ist. Was man auch häufig sieht sind Vereinsjacken. Das macht sicher einen soliden Eindruck und passt eigentlich immer: Vereinsjacke und warme Trainingshose.
Wie erhält man seine Wertung?
Ob man bestanden hat oder nicht erfährt man sofort, allerdings bekommt man keine Einsicht in die Wertung und der Trainer bekommt wohl auch keine. Man kann es aber erahnen. Wer zweimal vorzeigen muss, hat wohl beim ersten Mal nicht alles richtig gemacht und muss eben nachbessern (oder aber die Preisrichter haben nicht richtig geguckt und wollen es noch mal sehen). Man kann eine schlechtere Wertung bei einem Element wohl auch mit einer besseren bei einem anderen ausgleichen. Mehr dazu liest man in den Bestimmungen der DEU.
Wann bekommt man die Urkunde?
Die Urkunde bekommt man nach ein paar Wochen mit der Post für 28€.
– Alle Angaben ohne Gewähr.
¹ Affiliate Link
Schreibe einen Kommentar