Kein Eislauftraining, dafür krank

Eigentlich wollte ich heute zum Montagstraining. Das wird leider nichts. Mein Knie tut weh von der Höllenfahrt zum Olympiastadion. Dank MVG-Streik konnte ich die 16 km mit dem Rad fahren. Bin jetzt dann auch voller Empathie für die ganzen MVG-Mitarbeiter und unterstütze das ja toootal, wenn man dafür sorgt, dass tausende von Menschen aufs Auto umsteigen und im Stau stehen. Toll für die Umwelt…

Aber vielleicht hat es was Gutes: Alle haben gemerkt, dass sie auch ohne Bus und U-Bahn größere Strecken bewältigen können. Und ich habe zwar jetzt ein überlastetes Knie, aber trotzdem dachte ich mir spontan: Hm… So weit ist es gar nicht… Da kann ich mir wohl den blöden Bus auch ab und zu mal sparen in Zukunft. Also, klasse Aktion, MVG, nächstes Mal werde ich wieder Rad fahren. Und wenn die Preise noch mehr in die Höhe gehen, dafür, dass genau null Leistung mehr für mich als Kunde gebracht wird, steige ich eben komplett auf Auto und Rad um. Schon ironisch, dass etliche Strecken im Raum München mit dem Auto immer noch billiger sind als mit Bus und Bahn. Und dann wundert man sich, warum alle genervt sind, wenn der Mist auch noch ständig verspätet ist oder ausfällt, und niemand diesen dämlichen Streik feiert. (S8, I am looking at you…)

Egal, jedenfalls war das der Grund, und dann war ich sonntags ja auch noch zum Eltern-Kind-Training. Ich hatte noch kurz überlegt, ne Orthese anzuziehen aber es aus Faulheit dann doch gelassen. (Schlau…) Also, was lernen wir daraus? Wenn einem irgendwas ein bisschen weh tut, sollte man nicht zu faul sein, präventiv zu handeln, oder warten bis es dolle weh tut. Schaden tut das jedenfalls nicht.

Das Flauschikind ist dann passenderweise auch noch krank geworden und liegt nun mit eiskalter Vanillemilch (mache ich übrigens aus Flavor Drops*, Zucker gibt’s nicht) und Bullerby auf dem Handy im Bett. Wir haben keine Glotze, aber wenn sie krank ist gibt es immer kalte Milch und Bullerby. Wenn ihr die Vorgeschichte kennt, wisst ihr ja auch, dass das irgendwie zum Eislaufen passt bei uns.

Ich weiß auch nicht so richtig, was ich mit meinem dämlichen Knie machen soll. Meistens gibt sich sowas über nacht. Vielleicht können wir dann morgen zum öffentlichen Eiskunstlauf im Olympiastadion gehen.

Wenn Flauschi krank ist, mache ich das öfters. Typischerweise wird sie immer nur an Montagen krank. Da hat in München alles zu. Das Olympiastadion bietet montags 10:00 Uhr Eislaufen für Kindergartenkinder an. Ich bin dem gegenüber gespaltener Meinung. Einerseits denke ich mir: Okay, ein lustiges Ausflugsziel, macht den Kindern sicher Spaß. Andererseits denke ich mir: Könnte man auch als Trainingszeit verkaufen. Denn ich glaube kaum, dass solche Ausflüge wirklich Leute für den Vereinssport gewinnen oder groß irgendwas fördern. Die meisten Kinder werden auch keine Wanderfans, nur weil man sie zweimal im Jahr auf einen mittelgroßen Hügel schleppt, auf dessen »Spitze« dann als Highlight der adoleszenten Krise eine drittklassige Pizzeria wartet.

Jedenfalls ist mit Montagen nichts anzufangen. Aber an Dienstagen gehen wir dann sowieso in die Fördergruppe. Das heißt für mich: 2,5h im kalten Olympiastadion sitzen und entweder arbeiten oder mich langweilen. Effizient ist beides nicht. Doch manchmal, wenn es sich ergibt, kann ich mit Flauschi vorher zum Eiskunstlauf.

Das ist eine öffentliche Trainingszeit, nur für Erwachsene. Aber auf Nachfrage hieß es von der Leitung, dass ich mein Kind mitbringen kann. Und so haben wir das jetzt schon ein paar Mal gemacht. Dann wartet sie während ich von 12:15 bis 12:45 übe, und anschließend darf sie aufs Eis. Das ist zwar nicht zusammen, aber es ist irgendwie ziemlich gut. Denn wir stören uns dann nicht gegenseitig.

Flauschi spielt dann immer Trainerin und sagt mir, welche Sprünge ich machen soll. Den Rest der Zeit verbringt sie mit ihrem Mittagessen-Ersatz und damit, den Eistänzern zuzugucken. — Das ist also mein Plan für morgen. Vielleicht klappt das, wenn sie bis dahin wieder fit ist.

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